Der in der einschlägigen Literatur als Topos geltende Einsatz von multimedialen Werkzeugen im Unterricht wirft mehrere Forschungsfragen auf. Im Bereich Neue Medien und Unterricht herrscht eine heterogene und öfters defizitäre Forschungs- und Literaturlage (vgl. z.B. Stadtfeld, 21) und sowohl Ziele der Mediendidaktik, aber auch methodische und didaktische Strukturen für einen multimedialen Unterricht müssen neu definiert werden (vgl. z.B. Katsaounis, 179). Bezogen auf die Präsentation von Texten in den Neuen Medien, die nicht unbedingt eine neue Art von Text implizieren – auch wenn diese Texte häufig als Hypertexte aufgefasst werden – sind folgende Fragen von besonderem Interesse: Inwiefern verändert sich die Textwahrnehmung von Seiten des Lesers durch die elektronische Präsentation der Texte? Welche instruktionale Designmaßnahmen müssen beim Lesen von Texten im Rahmen eines multimedialen Fremdsprachenunterrichts getroffen werden? Welche Rolle spielen die Bilder beim Lesen von Hypertexten (vgl. z.B. Suñer)? Außerdem müssen kognitive Aspekte der Verarbeitung dieser neuen Textformen berücksichtigt werden. Da sich sowohl Sprache als auch Texte und ihre Präsentation in verschiedenen Medien ständig im Wandel befinden, ist der Anreiz ein dynamisches Modell zur Textanalyse und –vermittlung zu entwickeln sehr groß.